Wasserkunde

Entstehung von Mineralwasser

Mineralwasser entsteht aus Regenwasser. Das Wasser dringt in den Boden ein und versickert. Auf seinem langen Weg tief unter die Erde durchläuft es Gesteinsschichten, die das Wasser reinigen und filtern. Außerdem reichern sie es mit wertvollen Inhaltsstoffen, wie Mineralstoffen und Spurenelementen, an. Je nach Gesteinsschicht geschieht dies in unterschiedlicher Konzentration und Zusammensetzung. Neben Magnesium aus Dolomit geben Salzlager Natrium ab, gipsreiche Gesteine sorgen für Sulfat und kalkreiche Gesteine für Calcium und Hydrogencarbonat. Vor allem in vulkanischen Gebieten reichert sich das Wasser (H₂O) zusätzlich mit natürlichem Kohlenstoffdioxid (CO₂) an, wodurch Kohlensäure (H₂CO₃) entsteht. Das Mineralwasser lagert in geschützten Wasservorkommen, die Verunreinigungen verhindern. Von Region zu Region unterscheiden sich die Gesteinsschichten, die das Wasser durchläuft und damit auch die Inhaltsstoffe, die es aufnimmt.

Wasser ist nicht gleich Wasser

In Deutschland gibt es ein breites Angebot an Wasser: Das Spektrum reicht von Tafel- und Quellwasser bis zu natürlichem Mineral- und Heilwasser sowie unserem Trinkwasser. Doch was sind die Unterschiede zwischen den Wasserarten?

Natürliches Mineralwasser

Mineralwasser ist ursprünglich rein und stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen. Es muss direkt am Quellort abgefüllt werden. Sein natürlicher Gehalt an Mineralien und Spurenelementen wirkt sich positiv auf den menschlichen Organismus aus. Der natürliche Mineraliengehalt des Mineralwassers darf nicht verändert werden. Natürliches Mineralwasser bedarf einer amtlichen Anerkennung und ist das am besten kontrollierte Lebensmittel.

Natürliches Heilwasser

Heilwasser stammt ebenfalls aus unterirdischen Wasservorkommen und muss direkt an der Quelle abgefüllt werden. Durch seine besondere Zusammensetzung hat es nachweislich heilende, lindernde und vorbeugende Wirkungen. Es unterliegt dem Arzneimittelgesetz und benötigt eine amtliche sowie eine Arzneimittel-Zulassung.

Quellwasser

Auch Quellwasser entstammt unterirdischen Vorkommen, jedoch muss es weder ursprüngliche Reinheit noch eine ernährungsphysiologische Wirkung nachweisen. Quellwasser muss lediglich die für Trinkwasser geltenden Kriterien erfüllen.

Tafelwasser

Tafelwasser wird industriell hergestellt. Es kann künstlich aus verschiedenen Wässern (z. B. Trinkwasser oder Mineralwasser) gemischt werden. Auch Meerwasser, Natursole, bestimmte zugelassene Zusatzstoffe und Kohlendioxid dürfen Tafelwasser zugesetzt werden.

Leitungswasser

Für Trinkwasser wird dem Wasserkreislauf so genanntes Rohwasser (Grundwasser und / oder Oberflächenwasser, z.B. Seenwasser) entnommen, dessen Qualität regional stark schwankt. Meist ist es erst nach einer aufwendigen Aufbereitung für den Verzehr geeignet. Die Wasserwerke kontrollieren ständig die Trinkwasserqualität, sind für diese aber nur bis zur Wasseruhr verantwortlich.

Kleine Mineralogie

Unser Körper benötigt Mineralien für einen reibungslosen Ablauf der Stoffwechselprozesse. Da er sie nicht selbst herstellen kann, müssen wir Mineralstoffe über die Nahrung aufnehmen. Mineralien nehmen im Körper zahlreiche Aufgaben wahr und sind wichtig, um die Leistungsfähigkeit sowie Gesundheit zu erhalten. Mehr als 2,5kg Mineralstoffe und Spurenelemente speichert der menschliche Körper. Diese kontrollieren den Flüssigkeitshaushalt und sind für die Funktionsfähigkeit der Muskeln und Nerven zuständig. Gleichzeitig regulieren sie das Säure-Basen-Gleichgewicht und aktivieren verschiedene Enzyme.

Kalium - Für Muskeln und Nerven

Kalium kontrolliert den Flüssigkeitshaushalt und ist für die Funktionsfähigkeit der Muskeln und Nerven zuständig. Es reguliert das Säure-Basen Gleichgewicht und aktiviert verschiedene Enzyme.

Chlorid - Verdauungsfördernd

Chlorid regelt zusammen mit Natrium die Wasserbilanz. Es ist Bestandteil der Magensäure und somit wichtig für die Verdauung.

Natrium - Erhält die Gewebespannung

Natrium ist wichtig für die Spannung des Gewebes und für den Wasserhaushalt des Körpers. Ein wichtiger Mineralstoff, der zur Muskelreizbarkeit und -kontraktion benötigt wird.

Calcium - Gesunde Knochen und Zähne

Calcium ist am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt. Es ist einer der wichtigsten Bausteine unseres Körpers und spielt eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung und Weiterleitung der Nervenimpulse auf die Muskelzelle.

Magnesium - Für das Plus an Energie

Magnesium wird für den Energiestoffwechsel benötigt und verringert Müdigkeit und Ermüdung. Es aktiviert Enzyme für die Energiegewinnung und steuert den Stoffwechsel.

Phosphor - Baustein der Erbsubstanz

Phosphor ist für den Aufbau von Knochen, Zähnen und Enzymen von großer Bedeutung. Er hat eine wichtige Funktion für die Energiegewinnung und spielt eine Rolle beim Aufbau der Zellwände und als Puffersubstanz im Blut.

Zink - Wichtige Abwehrfunktion

Zink ist unverzichtbar für unsere Gesundheit. Das Spurenelement spielt in einer Vielzahl von Stoffwechselreaktionen eine Rolle. Es ist wichtig für das Wachstum, die Haut, die Insulinspeicherung, die Eiweißsynthese, die Spermienproduktion und das Immunsystem.

Jod - Kontrolliert Wachstum und Grundumsatz

Jod ist als wesentlicher Bestandteil der Schilddrüsenhormone für Wachstum, Entwicklung und zahlreiche Stoffwechselvorgänge unabdingbar. Etwa 70 Prozent des aufgenommenen Jods werden in der Schilddrüse verbraucht, wo Wachstum und Zellteilung gesteuert werden.

Hydrogencarbonat - Reguliert den Säure-Basen-Haushalt

Hydrogencarbonat ist kein Mineralstoff im eigentlichen Sinne, sondern ein Salz der Kohlensäure. HCO₃ neutralisiert Säuren im Magen und fördert die Magen-Darmtätigkeit.

Sulfat - Wichtig für den Stoffwechsel

Sulfat ist eine natürliche Schwefelverbindung, die vor allem für ihre verdauungsfördernde Wirkung bekannt ist. Sulfat regt den Gallenfluss an und wirkt auch im Darm, indem es in den unteren Darmabschnitten Wasser bindet.